Muschelkalk

Muschelkalk
Mụ|schel|kalk 〈m. 1; unz.; Geol.〉 mittlerer Zeitabschnitt der Trias

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Mụ|schel|kalk, der <o. Pl.> (Geol.):
mittlere Abteilung (3) der Trias.

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Muschelkalk,
 
die mittlere Abteilung der germanischen Trias in Mitteleuropa. Schon im oberen Buntsandstein hatte hier die festländische Zeit des Germanischen Beckens geendet. Im unteren Muschelkalk drang nun von Südosten, über die Oberschlesische Pforte, das Tethysmeer nach Nordwesten und Westen, schließlich auch nach Süden vor. Im Innern des Beckens wurden im unteren Muschelkalk in einem flachen Binnenmeer mächtige Mergelkalke abgesetzt (Wellenkalk, benannt nach den wellenartigen Rippelmarken), die sich an den Rändern mit Dolomiten und Muschelsandstein verzahnen. Außer Muscheln (Gervillia, Pecten, Lima, Myophoria) enthalten sie u. a. auch zahlreiche Fossilien von Armfüßern (Terebratula, Spiriferen). Durch Verdunstung (arides Klima) entstanden im mittleren Muschelkalk Gips- und Anhydrit-, v. a. aber bedeutende Steinsalzablagerungen (Abbau bei Heilbronn; Solequellen, Salinen). Nach erneutem Meereseinbruch aus der Tethys wurden im oberen Muschelkalk (Hauptmuschelkalk) fossilreiche Kalke abgelagert, zunächst in seichtem Wasser (u. a. mit Seelilien der Gattung Encrinus; Trochitenkalk, Trochiten), dann vertiefte sich das Meer (Ammoniten, u. a. der Gattung Ceratites), verflachte und verlandete schließlich wieder (Keuper). Zahlreiche Fossilien haben die Foraminiferen, Conodonten, Fische (Haie, Ganoidschuppenfische), Austern (Riffe), Ichthyosaurier (u. a. Mixosaurus), »Pflasterzahnsaurier« (Placodus, Mastodonsaurus), Meeresreptilien (Nothosaurus) hinterlassen.
 
Die Fauna ist zwar durch große Individuenzahl, aber wegen des hohen Salzgehaltes des Meeres insgesamt durch Artenarmut gekennzeichnet. Im Landschaftsbild treten die Kalkschichten oft als Schichtstufen in Erscheinung, die Landterrassen bilden in Süddeutschland Gäulandschaften (Gäu).
 

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Mụ|schel|kalk, der <o. Pl.> (Geol.): mittlere ↑Abteilung (3) der Trias.

Universal-Lexikon. 2012.

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